Seit vergangenem Schuljahr hat die FES eine Pflegepatenschaft für sechs der insgesamt 34 verlegten Stolpersteine in Hürth übernommen. Die Stolpersteine, ein europaweites Kunstprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, sind Orte der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die Stolpersteine unserer Pflegepatenschaft erinnern an die Familie Levy und liegen in der Fischenicher Straße 56 im Hürther Stadtteil Kendenich. Von der Familie Levy gelang es nur zwei Familienmitgliedern (Ernst Levy und seiner Ehefrau) 1939 über China in die USA zu emigrieren. Die Mutter von Ernst, Sibylla Levy (79 Jahre alt), sowie ihr Schwager Albert Levy sen. kamen nach ihrer Deportation in Theresienstadt zu Tode. Die Söhne Albert und Arthur mit seiner Familie wurden nach Weißrussland deportiert. Nach 87-stündiger Fahrt dort angekommen, mussten sie sich nackt ausziehen und wurden vor einem von der Waffen-SS zuvor ausgehobenen Massengrab mit Maschinengewehren erschossen.
Anlässlich des Gedenktags zum 9. November findet jährlich eine bundesweite Reinigungsaktion der Stolpersteine durch die Paten statt.
17 Jugendliche der 9. Jahrgangsstufe und zugleich Teilnehmer/Innen der im Februar 2019 anstehenden Bildungsreise nach Krakau sowie in die Holocaust-Gedenkstätte in Auschwitz (Leitung Herr Neumann und Frau Schulenkorf) fuhren mit ihrem Lehrer zum Ort des Gedenkens und untersuchten zunächst die Stolpersteine auf etwaige Beschädigungen. Die Steine waren sehr stark mit Patina und Schmutz überzogen und unterschieden sich kaum vom Asphalt drum herum. Deshalb wurden die Steine mit einer Politur bearbeitet, sodass sie nun wieder glänzen und den Fußgängern ein „Stolpern“ ermöglicht. Nach der Reinigung legten die Schülerinnen weiße und rote Rosen um die Stolpersteine, um abschließend dem Schicksal der Familie zu gedenken.